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Mein Deutsch-Lernprozess war ein langer und holpriger Weg. Angefangen hat alles ganz normal, zu Beginn der 4. Klasse der Grundschule, als Deutsch auf meinen Stundenplan kam. Ich erinnere mich, dass wir aus einem Lehrbuch lernten, das mit sehr bizarren Illustrationen geschmückt war, von denen mir einige bis heute im Kopf geblieben sind. Aus linguistischer Neugier wählte ich in der Oberschule einen erweiternden Spanisch-Kurs, eine Sprache, die ich bis dahin nicht kannte, und Deutsch wurde beiseitegelegt. Zeit zum Sprachen Lernen wurde während des Studiums immer wieder ein Mangel. Nach dem Abschluss habe ich beschlossen, dass ich jetzt Deutsch lernen muss! Diese Entschlossenheit hat mich unter anderem dazu gebracht, als Freiwillige beim DPJW zu arbeiten.
Am Anfang klang Deutsch für mich ziemlich rau. Wenn es euch genauso geht, lasst euch nicht entmutigen! Als ich begann, mehr zu verstehen und die Gelegenheit hatte, Deutsch in alltäglichen Gesprächen zu hören, begann ich es anders wahrzunehmen. Leider waren die Dialoge, die ich im Unterricht hörte, entweder emotionslos oder, im Gegenteil, überfärbt. Das machte die Aufnahme der neuen Sprache nicht gerade angenehm.
Wenn ihr die traditionelle Art und Weise, eine Fremdsprache zu lernen, leid seid, habe ich ein paar Tipps, wie ihr es interessanter gestalten könnt. Wie fängt man an, wenn man sich nicht für einen Fremdsprachenkurs einschreiben kann? Versucht, eure ersten Schritte z.B. mit Hilfe der Sprachapp Duolingo zu machen (ich empfehle sie, weil ich sie selbst benutzt habe, aber ihr findet auch viele andere Anwendungen dieser Art im Internet). Meine Freundin hat 400 Tage durchgehend gelernt (sie lernt Spanisch), ohne Pause! Vielleicht werdet ihr ja versuchen, sie zu schlagen? Ich habe es nicht geschafft.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich hasse es ehrlich gesagt, Vokabellisten, Grammatikregeln, Ausnahmetabellen usw. pauken zu müssen. Ich habe das Gefühl, dass dieses Wissen nur eine Zeit lang in meinem Kopf bleibt und es schwer ist, es später in der Praxis anzuwenden. Aber ich versuche, diesen langweiligen Teil zu einem Teil meiner Strategie des Deutschlernens zu machen und nicht zu seiner Grundlage. Was hilft mir?
Ein Tagebuch auf Deutsch schreiben - einfache Sätze, viele Fehler, Beschreibung von Situationen, die oft wirklich trivial sind. Vielleicht habt ihr eine Person eures Vertrauens neben euch, die den Text für euch überprüfen könnte?
Serien/Filme auf Deutsch schauen - ich empfehle: Dark (natürlich), Babylon Berlin, Bad Banks - am besten mit deutschen Untertiteln (zumindest für ein paar Minuten; das erfordert ziemlich viel Aufwand und häufige Hilfe eines Wörterbuchs. Ich versuche, ein Notizbuch dabei zu haben, in das ich Sätze schreibe, die ich nützlich und interessant finde).
Tandem! - Jemanden zu finden, mit dem ihr Deutsch sprechen könnt, ist eine unschätzbare Hilfe. Habt ihr keine Deutschsprechenden in eurem Bekanntenkreis? Wozu gibt es dann das Internet! Es gibt Portale, auf denen ihr eine:n Partner:in für ein Sprachtandem finden könnt. Wenn ihr euch trefft, redet ruhig dumm daher, bringt die Grammatik durcheinander, kümmert euch nicht um den Akzent – gebt euch das Recht, Fehler zu machen. Ich sehe selbst, dass Fehler zu machen der beste Weg ist, um sich eine bestimmte grammatikalische Konstruktion/Wort/Satz zu merken. Es ist wichtig, dass es eure:m Tandempartner:in nichts ausmacht, euch zu korrigieren.
Deutsche Lieder hören - ich habe eine Liste auf Spotify mit ausschließlich deutschen Liedern (sie ist dank Ida sehr gewachsen!). Sie helfen, sich an die Sprache zu gewöhnen und bereichern euer Vokabular (es lohnt sich, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um die Lyrics nachzuschlagen, damit ihr genau wisst, was ihr da leise mitsingt).
Deutsches Radio hören(über das Internet)/Podcasts - ich empfehle besonders den Slow German Podcast
Habt ihr am Ende ein Blatt Papier mit Wörtern, die ihr lernen müsst, aber die oben genannten Vorschläge helfen nicht? Meine Methode, wenn es nicht so viele Wörter gibt: Ich wähle drei bis vier davon aus und erfinde eine kurze, möglichst absurde Geschichte. Je höher der Grad der Absurdität, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihr euch an sie erinnert! Außerdem finde ich Apps wie Memrise und Quizlet sehr hilfreich.
Ich hoffe, dass ihr unter den oben beschriebenen Möglichkeiten einige findet, die euch helfen, die Sprache, die ihr lernen möchtet, zu entzaubern. Los geht´s!
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