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Osterhasen und Butterlämmer

Ida

Die Osterzeit rückt näher und mit ihr hoffentlich die ersten warmen Frühlingstage nach dem kalten grauen Winter. Wir haben Osterbräuche und –traditionen in Deutschland und Polen verglichen und festgestellt: Was das Osterfest angeht, sind die beiden Länder einander oft recht ähnlich.


Eins vorneweg: Die Osterbräuche variieren in beiden Ländern stark nach familiären Sitten. So gibt es vor allem unter den Christen beider Länder viele Menschen, für die das Osterfest von großer Bedeutung ist und dementsprechend groß gefeiert wird. Gleichzeitig gibt es aber auch sowohl in Deutschland als auch in Polen „Ostermuffel“, die sich einfach nur freuen, dass es ein Feiertag ist und dass sie nicht arbeiten müssen. :) Insgesamt ist Ostern in beiden Ländern vermutlich nicht ganz so „gehypt“ wie zum Beispiel Weihnachten.

Die religiösen Bräuche wie Fisch am Karfreitag, das Fasten und der Osterkorb in der Kirche am Sonntag sind, abhängig von der individuellen Konfession, in beiden Ländern ähnlich. Lassen wir sie beiseite, fällt uns natürlich sofort das Ostereiersuchen ein. Vor allem Familien mit Kindern werden jedes Jahr „vom Osterhasen besucht“, um anschließend die Geschenke zu suchen, obwohl diese (ursprünglich deutsche) Tradition in Polen nur in Schlesien, Großpolen und Pommern existiert. In Deutschland suchen Kinder nach bunten Nestern, die meistens mit kleinen Geschenken, Spielzeugen, Süßigkeiten und teils auch Ostereiern gefüllt. Letztere werden übrigens in beiden Ländern mit Begeisterung gefärbt.

Neben Ostereiern werden an Ostern auch allerlei Süßigkeiten verzehrt: In Deutschland sind das außer Schokolade Zuckereier und Kuchen, die man in den Osternesten findet. Oft gibt es auch das „Osterbrot“, einen Hefekranz, in dessen Mitte gekochte Ostereier eingearbeitet werden. Bekannt sind auch die Biskuit-Osterlämmer, ein einfacher Biskuitkuchen in Schaf- oder manchmal auch Hasenform, der mit Puderzucker bestäubt wird.

In Polen kommt dagegen häufig der klassische Mazurek auf den Tisch. Das ist ein polnischer Osterkuchen, mit dem ursprünglich das Ende der Fastenzeit gefeiert wurde. Deshalb ist er reichlich farbenfroh und kunstvoll verziert, zum Beispiel mit Früchten, Nüssen, oder sogar Marzipanküken oder bunten Schokoladeneiern. Zusätzlich ist er oft mit Toffee, Schokolade oder Zuckerguss überzogen. Kurz: Der Albtraum jedes Zahnarztes! Ähnlich sieht es aus mit dem „Babka Wiekanocna“, einer Art süßer Hefekuchen. Was mich allerdings am meisten überrascht hat, war das „Baranek wielkanocny z masła“. Vereinfacht gesagt ist das nämlich ein Schaf, das komplett aus Butter besteht, nur die Augen sind aus Pfefferkörnern und die Ohren Buchsbaumblätter. Man kann diese Butterschafe in Polen im Supermarkt kaufen oder mit bestimmten Formen selbst herstellen.

Am lustigsten ist aber das polnische „Śmigus-dyngus“: Eine Ritual, bei der die Menschen sich selbst (und vor allem einander!) mit Wasser besprenkeln und die vor allem unter Kindern sehr beliebt ist, artet es doch oft zur Wasserschlacht aus. Die „Bewässerung“ beschränkt sich dabei nicht zwingend auf die eigenen vier Wände, deshalb gilt: Wer am Ostermontag draußen unterwegs ist, muss sich vor plötzlichen Duschen in Acht nehmen. Es gibt übrigens sogar bestimmte Wasserspritzen in Tierform dafür zu kaufen… ;) Woher das Ritual kommt, ist nicht klar überliefert, vermutlich war es früher eine Art rituelle Reinigung, die die weibliche Fruchtbarkeit steigern sollte.


Kurzum: In beiden Ländern ist von „Wir feiern kein Ostern“ bis hin zum wichtigen religiösen Auferstehungsfest alles dabei. Auch wenn das Essen sich in beiden Ländern ein bisschen unterscheidet – am Ende ist Ostern Zeit, die man mit der Familie verbringen kann und die den Frühling einläutet. In diesem Sinne – frohe Ostern und bis bald!

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